Kooperatives Promotionskolleg "Versorgungsforschung: Collaborative Care"
Das Kooperative Promotionskolleg "Versorgungsforschung: Collaborative Care" war an der Katholischen Hochschule Freiburg, der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, der Pädagogischen Hochschule Freiburg sowie der Evangelischen Hochschule Freiburg angesiedelt. Es wurde vom Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg gefördert. Im Rahmen des Kollegs wurden 12 Stipendien nach dem Landesgraduiertenförderungsgesetz vergeben. |
Beteiligte Institutionen und Förderung des Kollegs
- der Forschungsschwerpunkt Versorgungsforschung in Gerontologie, Pflege und Gesundheitswesen der Katholischen Hochschule Freiburg
- die Abteilung für Rehabilitationspsychologie und Psychotherapie der Universität Freiburg
- die Koordinierungsstelle Versorgungsforschung der Medizinischen Fakultät, angesiedelt an der Sektion Versorgungsforschung und Rehabilitationsforschung des Universitätsklinikums Freiburg
- die Fachrichtung Public Health & Health Education am Institut für Alltagskultur, Bewegung und Gesundheit der Pädagogischen Hochschule Freiburg
- der Schwerpunkt Kinder- und Jugendforschung der Evangelischen Hochschule Freiburg
Thema des Kollegs
Versorgungsforschung kann als ein interdisziplinäres Forschungsgebiet verstanden werden, welches Strukturen und Prozesse der Gesundheitsversorgung untersucht und dabei die Wirksamkeit und Angemessenheit der Versorgung unter Alltagsbedingungen in den Mittelpunkt stellt. Versorgungsforschung berücksichtigt in besonderem Maße die Patient*innen- bzw. Nutzerperspektive und die Komplexität und Kontextbedingtheit der Versorgung. Sie besitzt auch eine präventive Ausrichtung, wenn sie Versorgung in den Blick nimmt, deren Ziel die Vermeidung von Krankheit und Behinderung ist.
Collaborative Care beinhaltet im Kern die Idee, dass Interventionen zur Behandlung chronisch kranker Personen multiprofessionell ausgestaltet sein sollten, dass es einen strukturierten, sektorenübergreifenden Plan der Versorgung, Behandlung bzw. Prävention gibt und dass dazu die Kommunikation und Vernetzung zwischen den verschiedenen beteiligten Berufs- und Akteursgruppen unterstützt und gefördert werden muss. Mögliche Interventionselemente sind Screeningverfahren (z.B. zur psychischen Komorbidität), Patient*innenschulungen zur Förderung von Wissen und Gesundheitskompetenz, Veränderungen von Arbeitsabläufen beteiligter Behandler*innen oder auch telemedizinische Maßnahmen aus dem Bereich der E-Health-Forschung. Es sind aber auch weitere Maßnahmen und Interventionen denkbar, die z.B. in den Alltagswelten und weniger in Institutionen verortet sind. Das Promotionskolleg fokussiert auf Arbeiten, die einen Bezug zu den Zielen, Prinzipien und charakteristischen Interventionsformen von Collaborative Care aufweisen.